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nach Indien.ROTES MEER. 1. Route. 9 Fahrwasser auf einer Strecke von mehr als 650 SM. inselfrei. In der
Gegend des 22. Breitegrades erkennt man bei mehr westlichem
Kurs auf der ägyptischen Seite den Dschebel Soterba (Ten; 2220m),
bei stark östlichem Kurs auf der arabischen Seite die Mauern und
Türme der Handelsstadt Dschidda (20000 Einw.), des Hafens für
Mekka, das ca. 80km landeinwärts liegt. In Dschidda landen jähr-
lich
40-60000 mohammedanische Pilger, die nach der Geburtsstadt
des Propheten wallfahren.

Der südliche Teil des Roten Meeres, etwa von 18° n. Br. an, ist
auf beiden Seiten wieder reich mit Inseln und Klippen durchsetzt.
An der W.-Küste bleibt, weit abseit unserer Route, der Hafenort
Port Sudân liegen, der durch eine Wüsten-Eisenbahn (578km) mit
der Eisenbahn nach Chartûm verbunden und damit eine neue Zu-
gangspforte
zu dem engl.-ägyptischen Sudân geworden ist. Weiter,
ebenfalls westl., der Dahlâk-Archipel, hinter dem an der Küste die
italienische Kolonie Erythräa (Massaua) liegt. Links sichtet man
unter ca. 15½° den Dschebel Tâïr (Vogelberg), eine 270m hohe
vulkanische Insel, die noch Schwefeldünste aushaucht, und bei 15°
die öden Zebêjir-Inseln, mit dem gleichnamigen Berge (230m).
Weit abseits, an der Küste, die Hafenstadt Hodeïda (50000 Einw.),
von wo ein Handelsweg nach der 150km landeinwärts in 2210m
Höhe gelegenen Stadt Sana führt, dem Hauptort des nur nominell
von der Türkei abhängigen fruchtbaren Gebirgslandes Jemen. Unter
14° ragt l. der Dschebel Zugur auf, die höchste Insel im Roten
Meere (624m). Weiter l. die wunderlich gestalteten Inseln Groß-
und Klein-Harnisch, beide vulkanischen Ursprungs, erstere 600m
hoch. Endlich die niedrigeren Haycock-Inseln.

Dann treten beide Küsten wieder in den Gesichtskreis. In 13⅓°
n. Br. erkennt man l. die früher bedeutende, jetzt durch die Kon-
kurrenz
von Aden und Hodeïda verfallende Stadt Mokka, mit
mehreren Moscheen, deren höchste mit ihrem Minaret eine weit
sichtbare Schiffahrtsmarke ist. Die ehemals berühmten Kaffee-
pflanzungen
liegen c. 80km landeinwärts.

Das Meer verengt sich zur Straße von Bab el-Mandeb (Tor
der Tränen), die erst durch die neuere genaue Vermessung und
Befeuerung ihre Gefahren für die Schiffahrt verloren hat. Sie ist
zwischen den Vorgebirgen Râs Siyan im W. und Râs Bab el-
Mandeb
im O. nur 14 SM. (25km) breit und wird durch die Insel
Perîm in eine schmale Ostpassage und eine 15km breite West-
passage
geteilt. Die Insel ist 12qkm groß, vulkanischen Ursprungs,
ohne Wasser und seit 1857 von den Engländern befestigt. Die
Zahl der Einwohner beläuft sich auf 700; die nur 50 Mann starke
Garnison wird von Aden aus alle zwei Monate abgelöst. Auf dem
Westweg sieht man den Hafen, einen alten Krater, und die großen
Kohlenschuppen der Perim Coal Company; auf dem höchsten
Punkt (65m) eine Signalstation der Londoner Lloyd-Gesellschaft